Ein schöner Gartenteich mit klarem Wasser, schönen Pflanzen und vielleicht auch ein paar Fischen, das ist der Traum vieler Gartenbesitzer. Jeder weiß, dass eine solche Oase im Garten nicht nur eine Zierde ist, sondern auch zur Entspannung beitragen kann. Zumindest dann, wenn das Wasser im Teich schön sauber ist. Ist es allerdings trüb und beginnt übel zu riechen, ist ganz klar, dass etwas nicht stimmt. Dann ist der Teich keine Zierde mehr, sondern eher ein Schandfleck. Leider ist es so, dass es viele Gründe dafür gibt, warum das Wasser kippt. Algenbildung ist ein häufiger Grund, aber auch ein erhöhter Fischbesatz kann dafür sorgen, dass das Wasser aus dem Gleichgewicht gerät. Es ist aber wichtig, dass es im Teich ein biologisches Gleichgewicht gibt, nur dann kann sichergestellt werden, dass die Lebensbedingungen für Fische und andere Bewohner des Teichs sowie auch für die Pflanzen ideal sind.

Aber wie geht das? Ganz einfach, indem die Teichwerte regelmäßig kontrolliert werden. Besonders im Sommer, wenn sich die Algen sehr stark vermehren und im Herbst, wenn Laub in den Teich fällt und dann zersetzt wird, ist eine Kontrolle der Teichwerte absolut notwendig. Geraten die Werte aus dem Gleichgewicht, ist es möglich, frühzeitig gegenzusteuern und so zu verhindern, dass das Wasser kippt und ausgetauscht werden muss. Welche Wasserwerte es im Teich gibt und wie sie gemessen werden, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Welche Wasserwerte sollten gemessen werden?

Es gibt verschiedene Werte im Teich, die zum biologischen Gleichgewicht beitragen. Besonders wichtig ist der pH-Wert des Wassers. Dieser gibt Aufschluss darüber, ob das Wasser basisch oder sauer ist. Die Wasserhärte ist ebenfalls wichtig für die Lebensbedingungen im Teich. Gemessen wird die Wasserhärte als Gesamthärte und Karbonathärte.

Im Teich finden jeden Tag unzählige biologische Prozesse statt. Es ist möglich, dass dabei auch giftige Verbindungen entstehen können. Diese giftigen Stoffe stellen für alle Bewohner des Teichs und die Wasserpflanzen eine große Belastung dar. Durch das regelmäßige Messen bestimmter Giftstoffe ist es möglich, rechtzeitig etwas dagegen zu unternehmen und sie aus dem Wasser zu entfernen. Es gibt fünf Giftstoffe, die besonders schädlich sind für die Tiere und Pflanzen: Ammonium, Ammoniak, Nitrat, Nitrit und Chlor. Es ist daher empfehlenswert, die Konzentration dieser Giftstoffe im Wasser regelmäßig zu messen.

Welche Hilfsmittel werden zum Messen der Wasserwerte benötigt?

Um die Wasserwerte im Teich richtig messen zu können, werden einige Hilfsmittel benötigt. Es gibt zudem verschiedene Möglichkeiten, die Wasserwerte zu messen.

  • Teststreifen
    Die einfachste und schnellste Variante sind Teststreifen. Mit diesen Teststreifen ist es möglich, nicht nur den pH-Wert im Wasser zu ermitteln, sondern auch weitere wichtige Werte. Der Teststreifen wird einfach ins Wasser eingetaucht, danach können die Werte anhand einer Farbskala abgelesen werden. Diese Methode ist bestens geeignet, um sich einen schnellen Überblick zu verschaffen über die aktuellen Wasserwerte. Allerdings kann es schwierig sein, die Farbe einem genauen Wert zuzuordnen, dann ist es oft nur möglich, den Wert zu schätzen.
  • Tropfentest
    Mit Teststreifen ist es lediglich möglich, ungefähre Werte zu ermitteln. Werden jedoch genauere Wasserwerte benötigt, sollte ein Tropfentest genutzt werden. Die Ausrüstung dafür ist zwar ein wenig teurer, dafür sind die Messungen aber auch weitaus genauer. Das Teichwasser wird zunächst in eine Küvette gefüllt. Dann wird eine Reagenzflüssigkeit hinzugegeben, durch die sich das Wasser verfärbt. Für die Ermittlung der Wasserwerte wird ebenfalls eine Farbskala genutzt, sie können aber auch durch die Anzahl der Tropfen bestimmt werden. Welche dieser beiden Methoden genutzt wird, hängt vom Wert ab, der gemessen wird. Der große Vorteil dieser Variante ist, dass die Ergebnisse sehr genau sind und einen guten Überblick bieten über die Wasserwerte des Teichs. Tropfentests sind einzeln erhältlich für die Ermittlung eines speziellen Wasserwerts oder im Set, damit können verschiedene Werte gemessen werden.

Die wichtigsten Wasserwerte im Überblick

pH-Wert

Durch die Messung des pH-Werts wird festgestellt, wie hoch der Säuregehalt im Teich ist. Optimal ist es, wenn der Wert zwischen 7 und 8 liegt. Das bedeutet neutral bis leicht basisch. Leichte Abweichungen sind kein Problem, allerdings sollte der pH-Wert nicht unter 6,5 oder über 8,5 liegen. Generell schwankt der pH-Wert auch während des Tages, für gewöhnlich ist er am Abend höher. Die Wasserpflanzen geben nachts Kohlendioxid ab, dadurch sinkt der pH-Wert und ist dementsprechend morgens niedriger.

Die Einleitung von Leitungswasser oder ein Regenschauer können den pH-Wert ebenfalls zum Schwanken bringen. Aufgrund dieser Schwankungen ist es ratsam, den pH-Wert sowohl morgens als auch abends zu messen. Ein Handeln ist nicht erforderlich, wenn der pH-Wert morgens zwischen 7 und 8 liegt und abends weniger als 9 anzeigt. Ist der pH-Wert zu hoch, können sich vermehrt Algen bilden. Stark schwankende pH-Werte sind für Fische nicht gut, sie fühlen sich dann nicht mehr wohl.

Härtegrad

Die Wasserhärte wird als Gesamthärte und Karbonathärte gemessen. Bestimmend für die Gesamthärte des Wassers ist der Gehalt an Magnesium und Kalzium. Da die Gesamthärte einen Einfluss hat auf die biologischen Prozesse, die im Teich stattfinden, sollte dieser Wert ebenfalls genau beobachtet werden. Idealerweise sollte er zwischen 8 und 20 °dH (deutscher Härte) liegen, optimal ist ein Wert zwischen 10 und 15 °dH. Ein Wert in diesem Bereich bietet den Pflanzen gute Wachstumsbedingungen, da die Mikroorganismen dann besonders aktiv sind. Sinkt der Wert unter 7 °dH, kommt es zu einer Verlangsamung der biologischen Prozesse im Gartenteich.

Eine optimale Karbonathärte sorgt dafür, dass Schwankungen des pH-Werts ausgeglichen werden können. Sinkt der Wert der Karbonathärte, steigt der pH-Wert. Bestenfalls sollte die Karbonathärte zwischen 6 und 8 °dH liegen, Werte bis 10 °dH sind unproblematisch.

Giftstoffe

Es ist möglich, dass sich im Laufe der Zeit im Teich Giftstoffe bilden, die für alle Teichbewohner gefährlich sein können. Daher ist es wichtig, das Wasser regelmäßig auf diese Giftstoffe zu überprüfen. Die folgenden Giftstoffe stehen dabei im Mittelpunkt.

  • Ammoniak (NH3)
    Ammoniak entsteht durch die Umwandlung des Stoffwechselprodukts Ammonium. Zu einer hohen Konzentration an Ammoniak kann es beispielsweise kommen, wenn der Fischbestand zu hoch ist. Das kann vermieden werden durch die Reduzierung des Bestands, wenn sich die Tiere stark vermehrt haben. Ein erhöhter Ammoniakgehalt kann dazu führen, dass die Fische sterben. Aus diesem Grund sollte der Ammoniakgehalt nicht über 0,0 Milligramm pro Liter liegen. Bereits 0,2 Milligramm pro Liter ist zu viel. Die Verwendung eines Teichfilters kann dabei helfen, die Konzentration an Ammoniak im Wasser zu verringern.
  • Ammonium (NH4)
    Ammonium ist ein Stoffwechselprodukt, das von Fischen und anderen Tieren produziert wird. Es gelangt durch die Kiemen der Tiere ins Wasser. Erzeugt werden kann Ammonium aber auch von Bakterien im Teich. Ammonium selbst ist ein ungefährlicher Stoff. Wird er jedoch in Ammoniak umgewandelt, wird daraus ein giftiger Stoff. Die Umwandlung von Ammonium in Ammoniak wird gefördert durch einen hohen pH-Wert. Um zu verhindern, dass es überhaupt zu einer Umwandlung kommt, sollte die Konzentration im Wasser immer möglichst gering sein und ebenfalls bei 0,0 Milligramm pro Liter liegen. Keinesfalls sollte der Wert höher als 0,1 Milligramm pro Liter sein.
  • Nitrit (NO2)
    Durch die Umwandlung von Ammoniak im Teichfilter entsteht Nitrit. Wird ein hochwertiger Filter genutzt, stellt das kein Problem dar, denn das Nitrit wird durch die Bakterien im Filter gleich umgewandelt in Nitrat, welches ungiftig ist. Bestenfalls sollte der Nitrit-Wert nicht höher sein als 0,05 Milligramm pro Liter und 0,2 Milligramm pro Liter nicht überschreiten. Liegt der Wert höher, kann es schon zu einer Störung des Gleichgewichts im Teich kommen.
  • Nitrat (NO3)
    Nitrat ist generell nur dann schädlich, wenn es in einer sehr hohen Konzentration vorliegt. Betroffen davon sind in dem Fall die Fische. Für die Wasserpflanzen ist Nitrat ein Nährstoff. Problematisch ist allerdings, dass durch Nitrat auch das Wachstum der Algen gefördert wird. Ein Nitratgehalt von bis zu 30 Milligramm pro Liter ist unbedenklich, höher sollte der Wert aber nicht liegen.
  • Chlor (Cl2)
    Chlor ist ein Giftstoff, der möglichst gar nicht im Teich zu finden sein sollte, denn er ist schädlich für alle Organismen, die im Wasser leben. Daher sollte der Chlorgehalt im Wasser bestenfalls 0,0 Milligramm pro Liter betragen und keinesfalls 0,1 Milligramm pro Liter überschreiten. Wer seinen Teich mit Leitungswasser füllt, sollte wissen, dass der Chlorgehalt im Leitungswasser bei einem Wert von 0,1 bis 0,2 Milligramm pro Liter liegt. Das bedeutet, dass der Chlorgehalt im Wasser ansteigt, wenn Leitungswasser in den Teich gefüllt wird. Es gibt spezielle Mittel, die in dem Fall den Chlorgehalt wieder reduzieren können.

Wasserwerte im Teich – regelmäßige Kontrolle ist wichtig

In jedem Teich leben verschiedene Tiere und Mikroorganismen. Sie alle sorgen dafür, dass die Wasserwerte in einem Teich schwanken können. Für gewöhnlich leben alle Tiere und Pflanzen ohne Probleme zusammen, es herrscht ein biologisches Gleichgewicht im Teich. Dieses Gleichgewicht ist aber sehr empfindlich und reagiert sehr schnell auch auf kleinste Störungen. Ein vermehrtes Algenwachstum, zu viele Fische im Teich oder Laub, das im Teich verrottet, all das kann dazu führen, dass die Balance gestört wird. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Wasserwerte auszugleichen und die Balance zu erhalten. Dafür ist es aber notwendig, genau zu wissen, welcher Wert nicht stimmt. Mit einfachen Tests kann herausgefunden werden, welcher Wert korrigiert werden muss. Durch das Ergreifen der entsprechenden Maßnahmen wird das Gleichgewicht im Teich wiederhergestellt und er behält sein schönes, sauberes Wasser.